Die norwegischen Fjorde sind seit langem ein beliebtes Sommerreiseziel für Besucher aus der ganzen Welt. Bergen und die Fjorde sind jedoch auch im Winter ein großartiges Urlaubsziel mit diversen Aktivitäten und Attraktionen.
Annika reiste diesen Winter nach Bergen und in die angrenzenden Fjorde. In nur drei Tagen erlebte sie spektakuläre Fjorde, norwegische Wikinger, schneebedeckte Berge, gefrorene Wasserfälle, braunen Käse und lokal gebrautes Bier.
Wo bist du hingereist und wie bist du dorthin gekommen?
Ich bin von Oslo nach Bergen geflogen, was ungefähr 50 Minuten gedauert hat. Die erste Nacht habe ich in Bergen verbracht, bevor wir zu den Dörfern Undredal, Gudvangen und Flåm gefahren sind, drei bezaubernde Fjorddörfer am Næroyfjord und Aurlandfjord- beides Seitenarme des großen Sognefjords.
Was hast du in Bergen gemacht?
Ich habe nur einen halben Tag in Bergen verbracht, aber obwohl wir wenig Zeit hatten, haben wir alle Hauptattraktionen gesehen. Wir waren auf dem Gipfel des Fløyen Berges, besuchten den Bergener Weihnachtsmarkt, das Edward-Grieg-Museum Troldhaugen und die größte Lebkuchenstadt der Welt - Pepperkakebyen. Letzteres ist eine Miniaturversion von Bergen, die jedes Jahr aus Lebkuchen hergestellt wird. Die örtlichen Schulen und Kindergärten tragen zum Backen von Lebkuchen und zum Bau der Miniaturhäuser bei. Wir besuchten auch Bryggen, das alte Hanseviertel aus dem Mittelalter.
Was war das Beste, was du in Bergen gemacht hast?
Am besten hat mir die Fahrt mit der Standseilbahn „Floibahnen“ gefallen. Vom Gipfel des Berg Fløyen aus hat man einen fantastischen Blick über Bergen, und es ist ein super Ausgangspunkt für Wanderungen, Jogging- und Fahrradtouren in den umliegenden Wäldern. Es stehen zahlreiche Wege und Pfade zur Auswahl. Sie können auch zu Fuß zurück nach Bergen gehen - es ist eine nette „Wanderung“ von etwa 30 Minuten. Bryggen ist auch ein sehr schöner Ort. Man bekommt wirklich das Gefühl, wie das Leben in Bergen früher war - eine wahre Hafenstadt.
Von Bergen ging es dann weiter nach Undredal?
Genau. Von Bergen sind wir mit dem Bus nach Undedral gefahren, wo wir braunen Käse verkostet haben. Von Undredal haben wir eine Fjordsafari auf dem Naeroyfjord gemacht und sind dann mit dem RIB-Boot nach Flåm weitergefahren. Es war ein tolles Erlebnis, die Fjorde vom Boot aus zu erleben und unser Guide war sehr nett und informativ.
Wie würdest du Flåm beschreiben?
Flåm ist ein kleines Dorf in den norwegischen Fjorden und liegt wunderschön eingebettet zwischen dem Aurlandsfjord und den umliegenden Bergen. Ich war ja im Winter dort und habe die Ruhe und friedliche Atmosphäre genossen. Es ist eine charmante kleine Ortschaft, die alles anbietet, was man so braucht – Hotels, einen Supermarkt, ein Souvenirgeschäft, einen Bahnhof, eine Bäckerei, eine Cafeteria, ein Museum, eine Touristeninformation und natürlich einen wunderschönen Ausblick auf den Fjord.
Hast du Dorfbewohner getroffen?
Viele der Menschen, die im Dienstleistungssektor in Flåm arbeiten, kommen aus der Umgebung. Die Leute, die ich getroffen habe, waren sehr freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit.
"Die Leute, die dort arbeiteten, waren echte Wikinger, die nur ein dünnes Hemd trugen, obwohl es Minusgrade waren."
Was ist Deine beste Empfehlung für die Fjordregion?
Ich war sehr beeindruckt vom Aussichtspunkt Stegastein, der etwa 800 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Von hier hat man einen wunderschönen Blick über die Berge und Fjorde. Ich habe auch die Fjordfahrt an Bord der Vision of the Fjords von Flåm nach Gudvangen genossen. Dieses Boot ist eines der neuen Schiffe, die auf dem Nærøyfjord fahren. Es erlaubt vom obersten Decke einen 360-Grad-Blick. An Bord des Bootes kann man Getränke und Snacks kaufen. Das Beste aber war, dass es ein elektrisches Hybrid-Boot ist und daher lautlos fährt, so dass wir die Ruhe der Natur in aller Stille genießen konnten. Die Überfahrt war der Höhepunkt meiner Reise.
Ein weiteres tolles Erlebnis war das Wikingerdorf in Gudvangen. Gudvangen ist ein kleines Fjorddorf unweit von Flåm. Für uns wurde ein Wikinger-Mittagessen zubereitet, das aus einer Fleisch und Gemüsesuppe bestand. Es war wirklich lecker! Die Leute, die dort arbeiteten, waren echte Wikinger, die nur ein dünnes Hemd trugen, obwohl es Minusgrade waren. Das Wikingerdorf ist das ganze Jahr geöffnet.
Hast Du Essensempfehlungen?
Die ganze Welt sollte den Käse von Undredal probieren. Der Braunkäse dort ist einfach köstlich, und viel besser als die, die man im Supermarkt kaufen kann. Der Braunkäse ist ein typischer norwegischer Käse, der aus gekochter Molke hergestellt und dann karamellisiert wird.
In Flåm haben wir eine Bierverkostung gemacht, gefolgt von einem Abendessen in der Aegir Brauerei. Zuerst wurden uns verschiedene Biersorten serviert, während der Barmanager uns das Brauen und Servieren von Bier erklärte. Ich habe erfahren, dass Flåm eine eigene Bierbrauerei hat und lokales Bier produziert. Die Biere haben internationale Preise gewonnen. Wenn man an Bierbrauen interessiert ist, ist die Bierprobe in Flåm ein Muss. Nach der Bierverkostung bekamen wir den berühmten Wikinger-Teller, der als 5-Gänge-Menü nebeneinander auf einem Teller serviert wird. Zu jedem Gang wurde ein passendes Bier gereicht. Einige der Biere kannten wir von der Verkostung. Wir haben an diesem Tag mehr als genug Bier zum Trinken bekommen.
Würdest du nochmal hinfahren?
Ja! Die norwegischen Fjorde sind im Sommer wunderschön, aber der Besuch der Fjordregion im Winter ist ein unvergessliches Erlebnis, denn es gibt viel zu tun und zu sehen.